FiDiPub hat mit Mitbegründerin und Jurymitglied Nora Milenkovic, Geschäftsführerin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, gesprochen.

Nora Milenkovic
Am 23. April, dem Welttag des Buches, wird erstmalig der Sächsische Verlagspreis an den Leipziger Verlag Spector Books für seine besonderen verlegerischen Leistungen überreicht. Als weiteres Bundesland neben Bayern und Nordrhein-Westfalen möchte Sachsen mit einem eigenen Verlagspreis das Engagement unabhängiger Verlage für kulturelle, wissenschaftliche und gesellschaftliche Vielfalt im Freistaat würdigen. „Sachsen ist mit seinen rund 200 Verlagen ein Verlagsland, das immer weiter wächst. Allerdings wird diese Verlagslandschaft zum überwiegenden Teil von kleinen und kleinsten Unternehmen gebildet. Insbesondere kleine Verlage haben es sehr schwer, neben den großen Publikumsverlagen eine Sichtbarkeit auf dem Büchermarkt zu erlangen – Sichtbarkeit ist jedoch für ein erfolgreiches wirtschaftliches Handeln der Unternehmen Grundvoraussetzung. Der Sächsische Verlagspreis soll dazu beitragen, eine höhere Aufmerksamkeit für kleine Verlage in der Öffentlichkeit zu schaffen“, so Nora Milenkovic.
Zu den Kriterien der Verlagsauswahl hat sich eine siebenköpfige Jury im Vorfeld der Entscheidung verständigt. Ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Verlags ist Innovation. Das Innovative kann auf verschiedenen Ebenen zu finden sein; sowohl in der Mitarbeiterführung des Verlages, in der Zusammenarbeit mit den Autoren oder im Verlagsprogramm, aber auch auf technischer und digitaler Ebene stattfinden. „Der Verlag sollte inhaltlich herausragen. Dies kann das Programm selbst betreffen, es kann sich auf eine Haltung beziehen, die die Verlegerin/der Verleger vertritt und durch ihr/sein Programm nach außen hin vertritt, das kann sich auf die Professionalisierung der Vertriebswege beziehen oder auf die Gestaltung der Verlagsprodukte. Nicht zu vergessen ist, dass der Sitz des Verlags selbstverständlich in Sachsen sein muss“, erklärt Milenkovic auf unsere Nachfrage.
All diese Kriterien konnte Spector Books offensichtlich erfüllen. So heißt es in der Jury-Begründung: „Spector Books überzeugte die Jury mit einem Programm, das sich in hoher literarischer, essayistischer und gestalterischer Qualität gegenwärtigen Themen annimmt. Im Wissen um die Bedeutung engster Verknüpfung von Inhalt und Form stehen die Verleger*innen Anne König, Jan Wenzel und Markus Dressen mit ihrer Arbeit sowohl in der grafischen Tradition der Buchstadt Leipzig als auch für deren Experimentierfreudigkeit. Für jedes Thema findet der Verlag die passende Übersetzung durch die entsprechende Schrift, die Bilder, die Typografie und den Buchkörper selbst, der durch einen entsprechende Covergestaltung Hinweise auf den Inhalt gibt.“
Übergeben wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis von Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange, Wirtschaftsminister Martin Dulig sowie dem Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.. Denis Scheck wird die Gast-Rede halten. Wer die komplette Begründung der Jury erfahren möchte, ist herzlich zur Preisverleihung um 18 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses in Leipzig eingeladen. Der Eintritt ist frei.